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AN EINEM SONNTAG

IM FEBRUAR 1919

1919

1949

Im Februar 1919 war die Zahl begeisterter Fußballer in Rath so groß geworden, dass sich einige Unentwegte, und zwar Wilhelm und August Lingenbrinck, Fritz Schramm, Andreas Wohlgemuth, Ernst Ridder, Hubert Schäfer, Hans Rauen, Friedrich und Robert Grab, Heinrich und Jakob Scholl, Franz Schorn, Georg Strothenke, Karl Kunze, Hermann Kramer, Julius Becker und Fritz Böhnke zur Gründung des RATHER SPIELVEREIN 1919 entschlossen und somit das Privileg haben, als die Väter des Vereins zu gelten. 

 

Zweck und Ziel waren Pflege von Leibesübungen und Kameradschaft sowie die Einreihung in die bereits bestehenden Düsseldorfer Sportvereine. Es waren in erster Linie die damaligen Nachkriegsverhältnisse, die dem organisatorischen Aufbau des Vereins besondere Schwierigkeiten bereiteten, um so mehr, da der Fußball – als Hauptsportart des Vereins – noch nicht die Volkssportart Nr. 1 war.

Aus dem Nichts heraus musste Stein auf Stein gebaut und die zunächst noch skeptische Rather Bevölkerung nach und nach vor vollendete Tatsachen gestellt werden, die dann aber mehr und mehr Zuspruch fanden.

Auch unsere Vereinsgründung fiel noch in jene berühmt-berüchtigte Zeit, in der noch die Fußballtore zu jedem Spiel mitgebracht und aufgebaut mussten, um den Verlust dieses kostbaren Gutes zu verhindern. Es war ein weiter Weg bis zur späteren, für damalige Verhältnisse als ideal zu bezeichnenden Platzanlage an der Zentrale, die aus Sumpfgelände gewonnen wurde.

Auch unsere Vereinsgründung fiel noch in jene berühmt-berüchtigte Zeit, in der noch die Fußballtore zu jedem Spiel mitgebracht und aufgebaut mussten, um den Verlust dieses kostbaren Gutes zu verhindern. Es war ein weiter Weg bis zur späteren, für damalige Verhältnisse als ideal zu bezeichnenden Platzanlage an der Zentrale, die aus Sumpfgelände gewonnen wurde.

Vorbildlicher Vereinsgeist und Uneigennützigkeit aller Beteiligten haben die erste Vereinsheimat geschaffen und es bedarf keiner besonderen Erwähnung, dass der damals schon hochbetagte Ehrenvorsitzende Wilhelm Lingenbrinck nicht davor zurückschreckte, noch selbst mit Hacke und Schaufel Hand anzulegen und somit als Vorbild im wahren Sinne des Wortes galt.

Er war es dann auch, der aus innerster Überzeugung die Worte: „Meidet und schlichtet kleinlichen Streit, Rather Spielvereins Größe ist Einigkeit“ prägte, die inzwischen zum Leitmotiv des Vereins wurden.

Schon sehr schnell war eine beachtliche Entwicklung zu verzeichnen. Bereits im April 1919 wurde die Jugendabteilung ins Leben gerufen und die 1. Mannschaft nahm bald den Spielbetrieb in der untersten Klasse auf. Die Mitgliederzahl nahm ständig zu, die Zahl der spielenden Mannschaften erhöhte sich und es wurden weitere Sparten gebildet.

1922 gelang der 1. Mannschaft auch der Aufstieg in die nächste Spielklasse, denn die Pflege des Nachwuchses trug ihre Früchte. Der Verein wuchs zu einer großen Familie zusammen, in der Frohsinn und Gemütlichkeit zu Hause waren.

Das Jahr 1925 brachte zwar einen Rückschlag, der Abstieg, Spielerabgänge und damit einen Riss im Vereinsgefüge zur Folge hatte, aber als der spätere Ehrenvorsitzende Dr. Gravemann entschlossen und tatkräftig die Vereinsleitung übernahm, wurde der verlorene Boden bald zurückgewonnen und wenn der 1. Mannschaft dann im weiteren Verlauf zweimal als Meister der verdiente Aufstieg versagt blieb, so lag die Ursache in unverständlichen Verbandsbeschlüssen.

Neben den Fußballern und Leichtathleten traten nun auch Damen- und Herren-Handballer auf den Plan, denen sehr bald ein guter Ruf auch über die Grenzen Düsseldorfs hinaus vorausging.

Es wird vor allem die beteiligten Damen, die um 1949/50 in vielen Fällen wiederum ihre Söhne in unsere Reihen schickten, mit besonderem Stolz erfüllt haben, wenn diese Chronik nachweist, dass unsere 1. Damen-Handballmannschaft die Vereinsfarben sogar in die Endspiele um die Westdeutsche Meisterschaft führte. Leider fehlte es in der Sparte Handball an Nachwuchs und so mussten beide Abteilungen im Jahre 1938 bedauerlicherweise aufgelöst werden.

Die Senioren- und Jugendfußballer dagegen festigten Ihre Positionen und als in den dreißiger Jahren die ersten Veteranen dem Nachwuchs den Weg freimachten, wurde eine „Alte-Herren-Abteilung“ gegründet, die es sich zur Aufgabe machte, ihre Erfahrungen zu vermitteln, aber auch weiterhin auf ihre Art dem geliebten Lederball zu huldigen und nicht zuletzt, den Nachwuchs mit ihrem Vereinsgeist zu durchdringen.

Der Zweite Weltkrieg traf dann auch unseren Verein mit seiner ganzen Schwere. Wurden Vereinsleben und Spielbetrieb zunächst nur gehemmt und mit Hilfe von Gastspielern aufrechterhalten, so war 1944 der Stillstand nicht mehr zu vermeiden.

In dieser schicksalsschweren Zeit machte sich Ernst Witzel besonders verdient, in dem er mit Geschick und Umsicht den Spielbetrieb so lange durchführte, wie es eben möglich war und vor allen Dingen die Verbindung mit den vielen Sportkameraden im Militärdienst herstellte und pflegte, um nach dem Zusammenbruch die Wiederaufnahme des Vereins- und Spielbetriebs so schnell wie möglich anzubahnen.

Viele „Alte“ fanden nach und nach zur Vereinsfamilie zurück und gemeinsam mit neuen Mitgliedern wurde ein neues Gefüge gebildet und auf dem Nebenplatz des Rather Waldstadions eine neue, wenn auch zunächst noch primitive Heimat geschaffen.

An dieser Stelle endet die Chronik von 1949, soweit sie die Geschehnisse der ersten dreißig Jahre des Vereins angeht. Danach folgten jedoch Worte, die auch heute noch, vierzig Jahre danach, nichts von ihrer Bedeutung und Wichtigkeit verloren haben. Sie haben vielmehr daran zugenommen, wenn auch die heute bestehenden Probleme andere Gründe haben mögen. Deshalb wollen wir hiermit fortfahren.

Wenn einem in mühevoller Aufbauarbeit und aufgrund geschickter Vereinsleitung erzielten Aufschwung von Fall zu Fall Stillstand oder gar ein Rückschlag folgen, so wird sich das wohl nie ganz verhindern lassen. Eine Vereinsgeschichte ist immer bewegt und im wesentlichen stets abhängig von den Männern, die sie machen. Dabei geben ihr besonderen Umstände entweder ein positives oder negatives Gepräge.

Nur die Grundmauern eines Vereinsgebäudes dürfen nicht erschüttert werden und wir können, im Vertrauen auf einen gesunden Kraftquell wohl auch für die weitere Zukunft an dieser Stelle mit wohltuender Befriedigung feststellen, dass unserem Verein Dank eines beherzten Zupackens treuer und zuverlässiger Vereinsmitglieder im rechten Augenblick ein solches Missgeschick bisher erspart blieb.

Es darf auch nicht allzu sehr verwundern, wenn gerade im Jahre des 30-jährigen Bestehens ähnliche Aufgaben wie im Gründungsjahr auf den Verein eindrangen. Die Wunden des Zweiten Weltkrieges waren seinerzeit noch nicht verheilt. Er hatte den Verein der liebgewonnenen Platzanlage an der Zentrale beraubt und die frühere Breitenarbeit auf eine Sparte – nämlich Fußball – eingeschränkt. Es galt also, neu aufzubauen und es den verdienten Vorgängern von 1919 gleichzutun.

Die Chronik endete mit dem eindringlichen Appell an alle Vereinsmitglieder, Anhänger und Gönner, getreu dem bewährten RSV-Geist nach besten Kräften mitzuhelfen, den Verein einer besseren Zukunft entgegenzuführen. Die gesunden Voraussetzungen wurden als gegeben angesehen, weiterhin dem Grundsatz „Sport auf ideeller Basis um des Sportes Willen“ getreu, das Vereinsschiff auf ruhigem Kurs zu halten.

Zu Beginn der fünfziger Jahre hatten Heinz Goppel als damaliger 1. Vorsitzender und Ernst Witzel eine stattliche Anzahl von Mitarbeitern um sich geschart, mit denen die kommenden Aufgaben bewältigt werden konnten. Gleichzeitig wurde nach und nach eine neue Generation von Vorstands- und Vereinsmitarbeitern wie z. B. Andreas Bedorf, Gerd Benninghoven, Karl Blömer, Artur Brehm, Norbert König, Franz Lipsky, Hans. Pryla u.v.a. in die Pflicht genommen. Sie sollten später lange Jahre die Geschicke des Vereins führen.

Die vornehmlichste Aufgabe war es, aus der anfänglich primitiven Heimstatt im Rather Waldstadion einen geeigneten und funktionellen Ort für das Vereinsleben zu schaffen. Aus diesem Grunde wurde zunächst eine Behelfsbaracke aufgestellt, die zwar später dem richtigen Vereinsheim weichen sollte, fürs erste aber ihre Dienste tat. 1953/54 wurde der ursprüngliche Lehmboden, der manchem Gegner das Grausen gelehrt hatte, durch einen richtigen Aschenboden ersetzt. Dies war auch unbedingt nötig, da die 1. Mannschaft damals in der höchsten Amateurklasse spielte. Darüber gab es nur noch die Verbandsliga, in der bereits die Vertragsspieler beheimatet waren. Darunter befand sich allerdings auch direkt die Bezirksklasse.

Kopf und Lenker dieser sehr erfolgreichen Mannschaft war Willi Kolken, der als erster Spieler des Rather SV 1948 in das Lager der Vertragsspieler gewechselt hatte und einige Jahre bei der Sp.Vgg. Andernach spielte. Dieses wohl größte Talent des RSV ergänzte sich mit einem weiteren überdurchschnittlichen Spieler, mit Herbert Altermann zu einem gefürchteten Duo. Und in der Mannschaft befand sich mit Helmut Rüben noch ein talentierter Spieler, der später Vertragsspieler werden sollte.

In diese Zeit fiel auch die höchste, beim Rather SV je verzeichnete Zuschauerzahl bei einem Meisterschaftsspiel, als ca. 1.300 Zuschauer die Begegnung mit Solingen 95 verfolgten. Die Mannschaft der fünfziger Jahre ist ohne Zweifel die erfolgreichste Mannschaft, die jemals für den RSV um Punkte kämpfte.

Dennoch stand am Ende der fünfziger Jahre der Abstieg in die Bezirksklasse. Der damalige Aderlass an bedeutenden Spielern, wie z.b. Rudi Langhammer (zum 1. FC Saarbrücken), Herbert Altermann (nach Wuppertal-Sonnborn) und Helmut Rüben (zum Duisburger Spielverein) hatte letztlich zum Abstieg geführt.

Nebenbei bemerkt, kurzzeitig lebte in den fünfziger Jahren auch die ehemalige Breitenarbeit mit der Einrichtung einer Handball- und Boxabteilung! wieder auf, wenn auch die Abteilungen nach relativ kurzer Zeit wieder geschlossen werden mussten.

Am Ende des Jahrzehnts wurde aber auch 1959 für den Rather Spielverein ein ganz entscheidender Markstein gesetzt. Mit der erstmaligen Durchführung eines Internationalen Fußballturniers begann die Anbahnung sportlicher Beziehungen zu vielen ausländischen Vereinen. Dass aus diesen ersten Bemühungen um Völkerverständigung und Aussöhnung ein Traditionsturnier entstehen würde, war damals wohl noch nicht abzusehen. Als Gründer dieses Turniers dürfen stellvertretend Andreas Bedorf und Hans Pryla genannt werden.

Zu Andreas Bedorf könnte allein ein Buch geschrieben werden, war er doch derjenige, der mit seinem Engagement über 25 Jahre hinweg die Arbeit der Jugendabteilung prägte und das Beispiel für erfolgreiche Jugendarbeit war. Durch die Hände von Andreas Bedorf gingen Generationen von Jugendspielern. Mit seiner Energie hielt er die Jugendabteilung zusammen. Zudem hatte sein Wort auch im Vorstand aufgrund seiner großen Sachkenntnis erhebliches Gewicht. Er war ohne Zweifel eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Rather Spielverein.

Das Jahrzehnt endete mit der Errichtung des neuen Vereinsheimes, das die behelfsmäßige Baracke, die damals sicher schon nicht mehr zeitgemäß war, ersetzte. Unter Einrichtung von Arbeitsstunden für alle Vereinsmitglieder wurde die Baumaßnahme in Angriff genommen. Das Training der A-Jugend bestand zu dieser Zeit u.a. im halbstündigen Gebrauch der Schubkarren oder in Handlangerdiensten für die Handwerker. So konnte das Vereinsheim, das im Wesentlichen bis zum heutigen Tage unverändert blieb, im Jahre 1959 seiner Bestimmung übergeben werden.

In den sechziger Jahren kamen zu den alten Kämpen auch viele neue Mitarbeiter in verantwortungsvolle Positionen, um so auch einen langfristigen Generationswechsel in der Vorstandsetage zu bewirken. Auf diese Weise setzte wieder, die für den Verein schon selbstverständliche Selbsterneuerung ein und Sportkameraden wie z.b. Heinz Zorn traten auf den Plan, um entstandene Lücken zu schließen und für die Zukunft Verantwortung für den Verein zu übernehmen.

Ansonsten können die sechziger Jahre vereinsgeschichtlich im Grunde genommen als ein sehr ruhiges Jahrzehnt betrachtet werden. Die 1. Mannschaft pendelte zwischen Landesliga und Bezirksklasse, wobei zu Beginn des Jahrzehnts die Zugehörigkeit zur Landesliga, zum Ende die Zugehörigkeit zur Bezirksklasse überwog.

In sportlicher Hinsicht machte wieder einmal die Mannschaft der 50’er von sich reden, als sie, nunmehr als A.H.-Mannschaft, 1962 und 1963 Niederrheinmeister wurde. Der langjährige Leiter der A.H.-Abteilung war übrigens das Gründungsmitglied August Lingenbrinck.

Das Internationale Fußballturnier wurde von Jahr zu Jahr bedeutender und erlebte einen weiteren Aufschwung, als 1968 Wilhelm Eckert für das Protektoren-Amt gewonnen werden konnte, welches er dann immerhin bis 1988 ausüben sollte.

Weitere bauliche Veränderungen standen keine an. Jedoch konnte der Verein ausgangs der sechziger Jahre mit der Installierung einer Trainingsbeleuchtung einen weiteren Schritt nach vorne machen, der es nunmehr erlaubte, auch die langen Winterabende für Trainingszeiten vornehmlich der Senioren-Fußballer zu nutzen.

So ging ein für den RSV ruhiges Jahrzehnt zu Ende und wurde von einem dafür umso turbulenterem abgelöst.

 

War das vorausgehende Jahrzehnt von einem ruhigen Verlauf geprägt, so kann man die siebziger Jahre als ein Jahrzehnt des Umbruchs, der Veränderungen und betrüblicher Abschiede bezeichnen, aber auch Erfolge und Enttäuschungen waren zu verzeichnen.

 

Im August 1973 wurde mit Manfred Czapski eine weitere schillernde, wenn auch nicht immer unumstrittene Person zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ihm standen bewährte Kräfte wie Heinz Goppel, Karl Blömer, Gerd Benninghoven, Karl Heinz Eichwald und Heinz Zorn zur Seite. Viele Veränderungen in der inneren und äußeren Struktur des Vereins erfolgten. 1973 wurde die Sporthalle am Stadion mit neuen Umkleidegelegenheiten und Duschräumen erstellt, womit aus dem einstigen Provisorium Rather Waldstadion die wohl schönste Sportanlage Düsseldorfs wurde. Des weiteren wurde die zuvor vereinseigene Sportanlage zur Bezirkssportanlage der Stadt Düsseldorf erhoben.

 

Infolge dieser Erhebung wurde die Aschendecke erneuert und gleichzeitig konnte das umgebaute Vereinsheim eingeweiht werden. Aus den ehemaligen Kabinen und Duschräumen, die nun nicht mehr benötigt wurden, waren unter monatelanger Mitarbeit vieler ehrenamtlicher Helfer zweckmäßige Räume für Vereinsleben und -arbeit geschaffen worden.

 

Damit waren die Umbauarbeiten jedoch nicht abgeschlossen. In seiner heute bestehenden Form präsentierte sich das Vereinsheim erstmals 1978. Der Anbau des Saales ergab nun die Möglichkeit, vom normalen Gaststättenbetrieb ungestört, Versammlungen und Sitzungen durchzuführen. Dieser Umbau bedeutete den Abschluss der mit Ende der fünfziger Jahre begonnenen Arbeiten. Der Schritt zum funktionellen Vereinsheim war nach nahezu 20 Jahren vollzogen.

 

In den siebziger Jahren war aber leider auch eine große Anzahl an betrüblichen Abschieden zu verzeichnen. Im Dezember 1973 verstarb Franz Lipsky. Ihm folgte im Januar 1975 Ernst Witzel, der damalige Ehrenvorsitzende, der viele Jahre für die Geschicke des Vereins verantwortlich gewesen war. 1976 nahm der Rather SV dann gleich von zwei verdienten Männern Abschied. Im Februar starb Artur Brehm und im August starb Hans Pryla, der lange Jahre in der Jugendabteilung gearbeitet und diese zeitweilig auch geleitet hatte.

 

Aus sportlicher Sicht gibt es einiges zu berichten. 1971 gelang der 1. Mannschaft noch einmal die Rückkehr in die Landesliga. Szenen wie schwarz-weiß bemalte Bürgersteige, Schaufenster und Straßenbahnen belegen die übergroße Freude über diesen Erfolg. Ja, sogar Polizeifahrzeuge sollen nicht verschont geblieben sein. Nach einem Jahr in der Landesliga folgte jedoch der Abstieg in die Bezirksklasse und ein weiteres Jahr später fand sich die 1. Mannschaft in der Kreisklasse wieder.

 

Der Rather Spielverein wäre nicht der Rather Spielverein, wäre nicht sofort der Wiederaufstieg in Angriff genommen worden. In der Saison 1973/74 scheiterte man noch im Entscheidungsspiel um den Aufstieg. Im Jahr darauf gelang der Aufstieg jedoch um so eindrucksvoller. Mit 123 erzielten Toren, wovon allein Jürgen Kleinholz 41 Treffer markierte, wurde jedes Spiel zum Schützenfest. Der Rather SV war wieder in der Bezirksliga. Dort konnte man sich drei Spielzeiten halten, wobei in der Saison 1976/77 sogar der Aufstieg in die Landesliga greifbar nahe war. Stattdessen folgte im Jahr darauf wieder einmal der Abstieg in die Kreisliga. Zwei Spielzeiten und zwei Entscheidungsspiele dauerte es, bis die Rückkehr in die Bezirksliga geschafft war. Das Jahrzehnt des Auf und Ab ging mit einem Aufstieg zu Ende.

 

Aber auch aus dem Jugendbereich gab es Erfreuliches zu berichten. Zu Beginn der siebziger Jahre hatte sich die Jugendabteilung entschlossen, alljährlich zu Pfingsten ein C-Junioren-Turnier durchzuführen. Dieses Turnier wurde, wie kann es anders sein, von Andreas Bedorf aus der Taufe gehoben und sollte später genauso erfolgreich sein wie das U23-Junioren-Turnier.

Ebenso wie das vorangegangene Jahrzehnt waren auch die achtziger Jahre von vielen betrüblichen Abschieden und einem dauernden Auf und Ab geprägt, wenngleich diesem Jahrzehnt die Turbulenz fehlte.

 

Zu Beginn der achtziger Jahre mussten wir Abschied nehmen von Ernst Schroers, der einige Jahre 1. Vorsitzender des Vereins war. Er verstarb im April 1980. Im Juli 1980 verstarb dann mit August Lingenbrinck das letzte lebende Gründungsmitglied des Rather Spielverein. Ein sehr schlimmer Verlust traf den RSV, als im Dezember 1981 Andreas Bedorf verstarb. Die Väter des Vereins waren zwar gegangen, der Verein war jedoch nicht verwaist. Weitsichtig hatten u.a. diese Personen dafür gesorgt, dass geeignete Nachfolger vorhanden waren, die ihr Werk weiterführen konnten.

 

Die Zeit der Verluste war damit jedoch nicht beendet. In der Mitte des Jahrzehnts verstarben im Januar 1985 mit Willi Matuschek und im Dezember 1985 mit Hans Mangold zwei weitere Mitarbeiter, die ihre Freizeit überwiegend dem Verein geopfert hatten. Im Februar 1986 verstarb Ewald Dahlhaus, der sich insbesondere immer als großer Gönner der Jugendabteilung gezeigt hatte. Und die Nachrichten vom Tode von Maria Torras und Elfriede Funda sind uns noch so gegenwärtig, dass man eigentlich lieber nicht darüber berichten würde.

 

Große Baumaßnahmen wie in den siebziger Jahren lagen nicht an. Allerdings wurde mit der Inbetriebnahme des schmucken Ansagehäuschens im Jahre 1986 den Bedürfnissen der alljährlich stattfindenden Turniere Rechnung getragen. Und mit der Einweihung des neu gepflasterten Vorplatzes vor dem Vereinsheim, dem Wilhelm-Eckert-Platz war endlich das letzte Provisorium im Bereich des Vereinsheimes beseitigt. Die vorläufig letzte Baumaßnahme schloss nach nahezu 30 Jahren die Gestaltung des Vereinsheim-Bereiches ab.

 

Eine weitere Veränderung ergab sich zu Beginn der achtziger Jahre, als das traditionelle U23-Junioren-Turnier von Ostern auf Pfingsten verlegt wurde und hiermit der ungeliebten Konkurrenz des A-Junioren-Turniers von B.V. 04 aus dem Wege gegangen werden konnte. Zwangsläufig musste das C-Junioren-Turnier auf den Oster-Termin ausweichen.

 

Wie bereits berichtet, stand am Beginn der achtziger Jahre der erneute Aufstieg in die Bezirksliga. Fünf Spielzeiten in Folge hielt sich die 1. Mannschaft in der Bezirksliga. 1982/83 lockte dann sogar noch einmal der Aufstieg in die Landesliga. Darauf folgte jedoch ein zweijähriger Abstiegskampf, der im zweiten Jahr nicht mehr bestanden werden konnte. Aber das Dasein in der Kreisliga währte nur ein Jahr und der Wiederaufstieg war perfekt. Für weitere drei Jahre war der Rather SV Bezirksligist. Am Ende der Saison 1988/89 stand, wie allseits bekannt, der Abstieg in die Kreisliga, wo wieder einmal aufgebaut und der Wiederaufstieg in die Bezirksliga angepeilt werden muss.

 

Auch wenn im Moment der Eindruck des Abstieges überwiegt, auf einen Abstieg folgte fast immer ein Aufstieg, wie die vorliegende Chronik zeigt. Dies soll für den Rather Spielverein Anlass sein, mit vereinten Kräften darauf hinzuarbeiten. Erinnern wir uns noch einmal des Leitmotiven von Wilhelm Lingenbrinck:

 

„Meidet und schlichtet kleinlichen Streit, Rather Spielvereins Größe ist (und bleibt) Einigkeit“.

 

An dieser Stelle wollen wir Ihnen die bisherigen Vorsitzenden mit ihrer jeweiligen Amtsdauer vorstellen. Leider war dies jedoch nicht gänzlich möglich, da besonders die Zeit von 1919 bis 1927 einige Fragen offen ließ.

 

Mit einiger Sicherheit lässt sich jedoch sagen, dass Sportkamerad

Wilhelm Lingenbrinck der allererste 1. Vorsitzende des Vereins war.

 

Für einige Zeit war Eduard Mannheim, der 1. Vorsitzende.

 

Er gab das Amt an Dr. med. Fritz Gravemann ab. Nach dessen Rücktritt war

August Lingenbrinck vom 15. Juni 1929 bis 29. März 1931 1. Vorsitzender. Ihm folgte erneut Dr. med. Fritz Gravemann, dessen zweite Amtszeit bis zum 03. Juli 1933 andauerte.

 

Während der NS-Zeit fiel das Amt des 1. Vorsitzenden dem Führerprinzip zum Opfer. Stattdessen gab es einen „Vereinsführer“. Dieses Amt bekleidete bis zum 23. April 1940 Franz Schmeling.

 

Von ihm übernahm Ernst Witzel den Verein. Seine lange Amtszeit wurde nur vom 17. Juli 1949 bis zum 01. April 1950 von Heinz Goppel unterbrochen.

 

Ernst Witzel war dann ununterbrochen bis Juli 1960 1. Vorsitzender und wurde von Norbert König abgelöst.

 

Am 17. Juni 1970 wurde Ernst Schroers zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

 

Er gab schließlich sein Amt am 10. August 1973 an Manfred Czapski ab, der bis zum 1. März 1985 1. Vorsitzender war, bevor noch einmal Heinz Goppel bis zum 19. Februar 1988 den Verein führte.

 

Im Anschluss folgte Kurt Zimmermann bis zum 21. Februar 1992.

 

Ihm folgten

 

Dieter Pryla: 21. Februar 1992 bis 17. Februar 1995

Dietrich Bures: 17. Februar 1995 bis März 2000

Hardy Elmpt: März 2000 bis März 2002

Evelyn Amos: März 2002 bis März 2004

Rudi Klemz: April 2004 bis April 2007

Georg G. (Niky) Seidel: seit Mai 2007 bis 11. März 2016

Ben Abelski: 11. März 2016 bis 23. Juni 2016

Evelyn Amos: 23. Juni 2016 bis 30.06.2017

Armin Herzig: 30.06.2017 bis 02.08.2019

Manfred Keusen: 02.08.2019 bis ——

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bisherige

vorsitzende

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